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Tigermücke in Deutschland gefährlich
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Symbolbild

Die Asiatische Tigermücke siedelt sich seit einigen Jahren in Deutschland an. Sie kann viele gefährliche Krankheitserreger übertragen. Doch wie hoch ist das Risiko, in Deutschland schwer zu erkranken?

Heimische Stechmücken sind besonders in der Nacht echte Plagegeister. Plötzlich surrt es unaufhörlich, und an Schlaf ist nicht zu denken. Die Einstichstellen sind rötlich und geschwollen. Ohne Behandlung lässt sich der lästige Juckreiz kaum bremsen.

Dennoch sind die Stiche der gewöhnlichen Stechmücken, die in Europa heimisch sind, in der Regel harmlos. Die Asiatische Tigermücke hingegen kann verschiedene schwerwiegende Krankheiten übertragen.

Was ist die Asiatische Tigermücke?

Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Ostasien. In den letzten Jahrzehnten hat sie sich zunehmend auch in anderen Regionen ausgebreitet.

Eigenschaften der Asiatischen Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke ist relativ klein und schwarz-silberweiß gestreift. Auch ihr Verhalten unterscheidet sie von den europäischen Mücken: Die Arten, die wir hier kennen, schwirren meist in der Nacht oder während der Dämmerung. Die Tigermücke hingegen ist tagaktiv und sehr aggressiv. Sie folgt Menschen beispielsweise auch in ein Auto.

Für die Eiablage und die Larvenentwicklung benutzt die Asiatische Tigermücke nicht nur natürliche, sondern auch künstliche Kleingewässer wie das Restwasser in Autoreifen, wassergefüllte Vasen oder Auffangbecken. Daher befindet sie sich oft in der Nähe des Menschen.

Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in Deutschland

Seit einigen Jahren ist die Tigermücke in Teilen Deutschlands dauerhaft zu finden, vor allem in bestimmten Gebieten in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern. Auch in Berlin gibt es größere Populationen. Einzelne Asiatische Tigermücken können jedoch überall in Deutschland vorkommen.

Die Tiere selbst fliegen nur wenige Dutzend Meter weit. Sie verbergen sich aber in LKWs und Zügen und legen so weite Strecken zurück.

Die Asiatische Tigermücke kam erstmals 1979 nach Europa, konnte sich aber zunächst nicht ansiedeln. Im Jahr 1991 wurde sie wiederum in einer Ladung Altreifen aus den USA nach Genua transportiert und startete von da aus ihren Siegeszug durch Europa. Mittlerweile ist die Tigermücke in Spanien, Italien, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und in manchen Ländern Südosteuropas anzutreffen. Auch Teile Deutschlands gehören nun zu ihrem Brutgebiet.

Wie die Asiatische Tigermücke Krankheiten übertragt

Das kleine Insekt wird zu den gefährlichsten Tieren der Welt gezählt. Die invasive Art hinterlässt einen Stich, der eigentlich harmlos ist, auch wenn die geschwollenen Quaddeln ziemlich jucken können. Aber die Asiatische Tigermücke kann mehr als 20 Krankheitserreger in sich aufnehmen und über den Stich weitergeben. Dazu gehören leider auch lebensgefährliche Erkrankungen wie Denguefieber, Chikungunyafieber oder Gelbfieber. Außerdem kann die Tigermücke auch das Zika-Virus übertragen, das in Südamerika vor wenigen Jahren zu einer Epidemie führte.

Die Asiatische Tigermücke hält sich bevorzugt in Städten und menschlichen Siedlungen auf und bevorzugt mehrere Blutmahlzeiten kurz nacheinander an mehreren Individuen. Das fördert die Übertragung von Erregern zwischen verschiedenen Wirbeltierarten oder auch von Mensch zu Mensch.

In manchen südeuropäischen Ländern und den USA kamen bereits einzelne Fälle und Epidemien mit Denguefieber und Chikungunyafieber vor. In Deutschland haben die Mücken noch keine dieser Viren übertragen. Aber die wachsenden Populationen sorgen für Unruhe unter Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen.

Die Wahrscheinlichkeit, durch die Asiatische Tigermücke mit lebensgefährlichen Krankheiten infiziert zu werden, gilt in Deutschland noch als sehr gering. Zum einen müssen für eine Infektion die klimatischen Bedingungen für den Erreger und für die Tigermücke passend sein, was in Deutschland bislang nur bedingt eingetreten ist. Allerdings könnte sich dies durch den fortschreitenden Klimawandel in Zukunft ändern.

Zum anderen müssten infizierte Personen in deutlich höherer Zahl vorhanden sein, bei denen die Mücke die Erreger aufnehmen und anschließend weitergeben kann. Derzeit tragen hierzulande nur wenige Menschen diese Erreger in sich, z. B. nach einer Auslandsreise.

Wann zur Ärztin oder zum Arzt?

Beobachten Sie, ob nach einem Stich grippeähnliche Symptome auftreten, wie z. B. Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Erschöpfung. Sie könnten ein Hinweis auf eine Virusinfektion sein. Suchen Sie in diesem Fall Ihre Ärztin/Ihren Arzt auf. Nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet (Südostasien, Mittel- und Südamerika) ist besondere Vorsicht geboten.

Schutz vor Stichen

Asiatische Tigermücken erkennen ihre Beute nicht nur mit den Augen. Sie haben ein zusätzliches Sinnesorgan, mit dem sie Luftschwingungen, Wärme, Feuchtigkeit, Kohlendioxid und Duftstoffe wahrnehmen. Menschen geben über die Haut und beim Atmen viele Duftstoffe ab, die die Asiatische Tigermücke bemerkt. Duftkombinationen aus Schweiß, Deo, Parfüm oder Kosmetika können die Tiere anlocken.

Wenn Sie sich draußen aufhalten, sollten Sie lange Hosen und Hemden mit langen Ärmeln tragen. Da die Asiatische Tigermücke dunkle Farben bevorzugt, ist helle Kleidung besser geeignet.

Zum Schutz der Innenräume sind Fliegengitter hilfreich. Solche feinmaschigen Gitternetze an Fenstern und Außentüren sorgen dafür, dass Insekten nicht in die Räume gelangen können. Besonders im Schlaf- und Kinderzimmer sind sie ratsam.

Bei Reisen in Risikogebiete sollten Sie Moskitonetze einpacken. Man hängt sie über das Bett und schirmt es so vor Mücken ab.

Hilfreich sind auch Klimaanlagen und Ventilatoren. Sie wirbeln die Luft durch und erschweren es den Mücken, die attraktive Geruchsquelle zu finden.

Unverzichtbar sind Insektenschutzmittel, sogenannte Repellentien. Man kann sie – je nach Produkt – auf der Haut oder auf der Kleidung tragen. Sie schützen jeweils für eine bestimmte Zeit vor Insektenstichen.

Stiche behandeln

Nach einem Mückenstich kommt es meist zu einem Juckreiz, der sich durch Kühlen stillen lässt. Eine Creme, ein Gel oder ein Stift mit Antihistaminika reduziert die Wirkung des Gewebshormons und Neurotransmitters Histamin, das die Schwellung und das Jucken verursacht. Wenn Sie ein Gel verwenden, profitieren Sie zusätzlich von einem kühlenden Effekt. Stifte sind praktisch für Reisen. Wer besonders stark auf die Mückenstiche reagiert, greift zu einer Creme mit niedrigdosiertem Kortison. Mückenstiche sollten Sie nie aufkratzen, weil sonst die Entzündungsgefahr steigt.

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